Quartetto Giocoso, gegründet 1992 von vier ahnungslosen Individuen (nur so war so etwas möglich), zunächst als barockes Triosonaten-Ensemble für ein längeres Engagement in Japan (s.u.). Darauffolgend dienten peu à peu zahlreiche Auftritte im In- und Ausland sowie eine wachsende Anzahl von Fernseh-, Rundfunk- und Tonträgerproduktionen als Spielwiese - für eine Entwicklung zu "gezielter Stilvielfalt": Jenseits aller Musikvermarktungs-Klischees (und sie trotzdem ausnutzend) spricht das Quartetto Giocoso seine eigene Sprache - in barocker Musik, Wiener Klassik, Tango Argentino und Jazz. Klang: Das auf den ersten Blick Außergewöhnliche am Quartetto Giocoso ist der besondere Klang des Ensembles, der sich durch die Besetzung Flöte - Violine - Gitarre bzw. Laute - Violoncello ergibt: eine Kombination von Instrumenten, die es in der Musikgeschichte als Standard nicht gegeben hat und für die folglich auch keine Literatur existiert. Eine Ausnahme ist die barocke Triosonate mit Laute als Continuo-Instrument. Mit Barockmusik nahm das Quartetto Giocoso denn auch seinen Anfang in den Jahren 1992 und 1993, als Hofkapelle ("Triosonaten-Showband") in einem nachgebauten deutschen Barockschloß in Japan. | ||
Repertoire: Die unterschiedlichen Neigungen von vier ziemlich unterschiedlichen Musikern mit sehr unterschiedlichem musikalischen Hintergrund resultierten in einer einzigartigen Entwicklung: Ausgehend von den erwähnten Triosonaten erweiterte sich das Repertoire - zuerst in Richtung Klassik und Romantik und dann sehr schnell in die Bereiche Tango und Jazz hinein. Bearbeitung - das schöne an dieser Besetzung: Da seitens der Komponisten so gut wie keine Werke für Flöte, Violine, Gitarre und Cello vorliegen, ist das Quartetto Giocoso sozusagen gezwungen, sich aus allen Epochen der Musikgeschichte die schönste und passendste Musik auszusuchen und zu arrangieren - so umfaßt die Palette Werke von Hercole Porta (1585-1630) wie auch von Herrn Cole Porter (1893-1964). Die ökonomische Komponente der Methode, für ein oder zwei Melodiestimmen nicht mehr zwanzig Geiger zu beschäftigen, sondern nurmehr einen einzigen, hat allerdings zur Folge, daß dieser wie auch seine Quartettkollegen im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun hat... Giocoso (ital.: spielerisch) ist das sich aus instrumentaler und persönlicher Besetzung des Quartetto ergebende Prinzip einer Auswahl von Stücken, deren vornehmlichster Zusammenhang darin besteht, daß sie allen vier Musikern so gut gefallen, daß sie sie - und zwar gemeinsam - einem Publikum vorspielen möchten. Zwangsläufig sind Ausrichtung und Entwicklung des Repertoires das Ergebnis intensiver Kommunikation der Musiker untereinander, was dazu führt, daß auch die Kommunikation zwischen Musikern und Publikum über das von klassischen Konzerten gewohnte Maß hinaus an Leben gewinnt. | ||